Ist Nachhilfe Schwarzarbeit?
Wann ist Nachhilfe für Unterrichtsfächer Schwarzarbeit?
Viele würden gerne Nachhilfe für Englisch oder Nachhilfe in Mathe anbieten, sind sich aber bezüglich der Regelungen zur Schwarzarbeit unsicher. Der gesetzliche Rahmen lässt privaten Nachhilfelehrern einen gewissen Spielraum. Handelt es sich um eine regelmäßige Nachhilfe, so ist das ein Erwerbseinkommen im Sinne der freiberuflichen Tätigkeit. Hier gibt es Fallbeispiele, die einen eindeutigen Überblick verschaffen.
Schüler geben Schülern Nachhilfe
Sind minderjährige Schüler in einem Fach begabt und möchten ihren Mitschülern helfen, so ist das nicht als gewerbliche Nachhilfe einzuordnen. Unabhängig davon, ob die Schüler, welche Nachhilfe in Englisch oder Nachhilfe in Mathe anbieten, von den anderen Schülern oder dessen Eltern ein Taschengeld erhalten.
Sind die Schüler, welche Nachhilfe geben, 16 Jahre alt und üben die Tätigkeit regelmäßig aus, so kann sich daraus ein erwerbsabhängiges Einkommen ergeben. Steuerrechtlich ist die regelmäßige entgeltliche Tätigkeit ebenso zu behandeln, als wenn die Schüler Regale im Supermarkt einräumen, Babys oder Kinder betreuen oder Zeitungen austragen.
Das Arbeitsverhältnis besteht auch dann, wenn beide Parteien kein Arbeitsvertrag schriftlich vereinbaren. Alleine die mündliche Vereinbarung, regelmäßige Nachhilfe in Englisch zu leisten, reicht aus, dass eine Meldung beim Finanzamt zu erfolgen hat. Solche geringen Einkünfte bleiben zwar steuerfrei, sind aber für die Anrechnung des Jahreseinkommens relevant.
Studenten geben Studenten und Schülern Nachhilfe
Geben Studenten anderen Studenten oder Schülern Nachhilfe in Mathe oder einem anderen Fach, so kommt es auf die Häufigkeit an. Und, ob ein Honorar für die Dienste gezahlt wird. Wer nur gelegentlich ein paar Ratschläge oder unterstützende Maßnahmen erbringt, dafür Sachleistungen entgegennimmt, ist nicht steuerpflichtig.
Wird mit der Nachhilfe in Englisch oder Nachhilfe in Mathe allerdings ein freiberufliches Einkommen erzielt, welches zur Deckung der Lebenshaltungskosten oder Studiengebühren dient, dann handelt es sich um eine steuerpflichtige Einnahme, die dem Finanzamt anzuzeigen ist.
Lehrkräfte geben Studenten und Schülern Nachhilfe
Lehrkräfte unterliegen dem Rechtsstatus der Profession. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass eine Lehrkraft mit abgeschlossenem Studium, die Nachhilfe in Mathe oder Nachhilfe in Englisch anbietet oder leistet, ihrer Profession nachkommt. Die Nachhilfe kann auf zwei Arten erfolgen:
Gibt eine Lehrkraft an einem Institut oder an einer Abendschule Nachhilfe in Englisch oder einem anderen Fach, dann handelt es sich um eine Anstellung. Unabhängig davon, ob die Anstellung durch einen Anstellungsvertrag oder freiberuflicher Anstellung dokumentiert ist. Die Lehrkräfte sind in dem Fall grundsätzlich verpflichtet Abgaben zur Sozialversicherung und Steuer zu gewährleisten.
Handelt es sich bei der Nachhilfe für Mathe um eine private Dienstleistung, so liegt eine freiberufliche Tätigkeit vor. Sie unterliegt den Abgaben zur Sozialversicherung und Steuer. Aufgepasst: Werden minderjährige Schüler unterrichtet in Form der Nachhilfe in Mathe oder Nachhilfe in Englisch, dann dürfen Lehrkräfte kein Honorar durch minderjährige Schüler akzeptieren, sondern müssen das Entgelt mit den Eltern oder Erziehungsberechtigten abwickeln.
Fazit
Wer als Minderjähriger Nachhilfe in Englisch gibt und ein Taschengeld erhält, ist nicht meldepflichtig und geht keiner Schwarzarbeit nach.
Wird mit der Nachhilfe in Englisch ein Einkommen erzielt, welches zur Deckung des Lebensunterhaltes oder Sonstiges dient, dann ist das dem Finanzamt anzuzeigen. Erfolgt das nicht, so handelt es sich bei der Tätigkeit um Schwarzarbeit.